Zehn Jahre nach den Missbrauchsskandalen: Ein Gespräch mit Nina Apin, Matthias Katsch und Doris Akrap über den Kampf gegen sexuellen Kindesmissbrauch.
Zehn Jahre ist es her, dass Missbrauchsskandale in kirchlichen und pädagogischen Einrichtungen die Öffentlichkeit erschütterten. Was wurde seither erreicht? Warum gibt es auch heute einen Skandal nach dem anderen? Warum tut sich unsere Gesellschaft noch immer so schwer damit, Kinder zu schützen? Was müsste geschehen, damit die Zahlen sinken und den Betroffenen schneller und besser geholfen werden kann? Ein taz Talk mit Nina Apin und Matthias Katsch, moderiert von Doris Akrap.
Matthias Katsch war Schüler der Berliner Jesuitenschule Canisius-Kolleg und gehört zu den Missbrauchsbetroffenen der 1970er-Jahre. Auch durch sein couragiertes Auftreten wurde im Januar 2010 der damalige Rektor der Schule zur Bekanntmachung der Missbrauchsfälle veranlasst. Zusammen mit anderen Betroffenen gründete er die Initiative „Eckiger Tisch“. Heute zählt er zu den wichtigsten Aktivisten im Kampf um die gesellschaftliche Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs an Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Er ist Gründungs- und Vorstandsmitglied der Internationalen Organisation „ECA – Ending Clergy Abuse“ und Mitglied der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs.
In seinem Buch „Damit es aufhört. Vom befreienden Kampf der Opfer sexueller Gewalt in der Kirche“ (Nicolai Pubblishing 2020) erzählt Katsch, wie es ihm persönlich gelang, das Schweigen zu durchbrechen und seine Geschichte öffentlich zu machen, und zieht nach zehn Jahren des Kampfes Bilanz.
Nina Apin arbeitet seit 2005 für die taz, unter anderem im Berlinteil und für die Kultur. Seit 2016 leitet sie das Meinungsressort. Seit Bekanntwerden der Missbrauchsfälle am Canisiuskolleg schreibt und recherchiert sie zu sexueller Gewalt an Kindern und Pädosexualität. Sie setzt sich dabei auch immer wieder kritisch mit der Verantwortung der taz und des linksalternativen Milieus für die Unterstützung pädosexuellenfreundlicher Positionen auseinander. Im März veröffentlichte sie das Buch „Der ganz normale Missbrauch. Wie sich sexuelle Gewalt gegen Kinder bekämpfen lässt“ (Ch. Links Verlag 2020), in dem sie gemeinsam mit Betroffenen, KriminalbeamtInnen und PsychologInnen der Frage nachgeht, was es braucht, um Kindesmissbrauch wirksamer zu bekämpfen.
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