Peter Unfried im Gespräch mit dem Intellektuellen Armin Nassehi, der soeben das ultimative Protest-Buch „Das große Nein“ herausgebracht hat.
Die Bürger der Bundesrepublik sind wieder auf der Straße, um zu protestieren. Für ernsthafte Klimapolitik, gegen Rassismus, aber auch gegen Corona-Einschränkungen und gegen Einwanderung. Schon im Herbst könnten auch die Arbeitslosen einer Corona-Wirtschaftskrise auf den Straßen sein.
Das führt zu Irritationen, denn Protest wurde durch 1968, Anti-Atom- und Friedensbewegung in ein emanzipatorisch-kritisches Denken einsortiert, in dem Staat, „System“ und demokratische Mehrheitsgesellschaft als problematisch betrachtet wurde. Das sehen nun aber Pegida und andere anti-emanzipatorische und anti-demokratische Proteste auch so.
Zeit für Differenzierung und Selbstreflexion: Wie unterscheidet sich „guter“ und „böser“ Protest, was kann Protest, was kann er nicht - und warum sind die Protestierenden am Ende immer enttäuscht? Darüber spricht Peter Unfried mit dem Soziologie-Professor und öffentlichen Intellektuellen Armin Nassehi, der soeben das ultimative Protest-Buch „Das große Nein“ (kursbuch-edition) herausgebracht hat.
Armin Nassehi, Jahrgang 1960, ist Professor für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Geboren in Tübingen, wuchs Nassehi in Tübingen, München, Landshut, Teheran und Gelsenkirchen auf. Sein Vater ist Perser, seine Mutter schwäbisch. Nach Studium in Münster und Hagen promovierte er 1992 zum Thema „Die Zeit in der Gesellschaft“. Seine Habilitation verfasste er über Deportationen im Nationalsozialismus als „biografisches Ereignis“, bevor er 1998 den Lehrstuhl in München übernahm. Er forschte und publizierte unter anderem zum gesellschaftlichen Umgang mit dem Tod und zur modernen Arbeitswelt. Aktuell beschäftigt er sich mit „Übersetzungskonflikten“ zwischen gesellschaftlichen Gruppen. Armin Nassehi ist Mitherausgeber der soziologischen Zeitschrift „Soziale Welt“ und seit 2011 Herausgeber des seither wieder erscheinenden „Kursbuches“. Er ist Mitglied der Jury für den Geschwister-Scholl-Preis und als gefragter Redner und Interviewpartner oft in den Medien.
Anregungen und Fragen nehmen wir mit Freuden entgegen über taztalk@taz.de.
Kommende und vergangene taz Talks sind auf https://taz.de/talk/ zu finden.
Die taz ist eine unabhängige, genossenschaftlich getragene, überregionale Tageszeitung. Um eine kritische Öffentlichkeit zu ermöglichen, veröffentlichen wir alle Inhalte der gedruckten taz auch kostenlos auf unserer Website. Unser freiwilliges Modell "taz zahl ich" ersetzt die Bezahlschranke. Damit das möglich bleibt, unterstütze jetzt die taz mit einem selbst gewählten Betrag: https://taz.de/zahlich/
Besuch uns auch auf: Website: https://taz.de/ Facebook: https://www.facebook.com/taz.kommune/ Twitter: https://twitter.com/tazgezwitscher Instagram: https://www.instagram.com/taz.die_tageszeitung/
Hinweis: Die Kommentarfunktion ist derzeit nur bei moderierten Livestreams aktiviert, da sie vermehrt für Hate Speech genutzt wurde. Vielen Dank für dein Verständnis.




