Die Generäle in Myanmar wollen mit ihrem jüngsten Putsch die Zeit zurückdrehen. Zwar hat die einstige Freiheitsikone Aung San Suu Kyi im Ausland stark an Glaubwürdigkeit verloren, seit sie das brutale Vorgehen des Militärs gegen die muslimische Minderheit der Rohingya verteidigte. Doch innerhalb Myanmars blieb sie für viele eine Hoffnungsträgerin und gewann deshalb mit ihrer Nationalen Liga für Demokratie deutlich die Wahlen im November.
Das Wahldebakel der militärnahen Oppositionspartei ließ die Generäle um ihre eigene Macht fürchten, die sie sich mit der Verfassung dauerhaft sichern wollten. Mit dem Vorwurf angeblicher Wahlfälschungen wurde dann der Putsch gerechtfertigt.
Wie hat sich der Machtkampf zwischen Myanmars Demokratiebewegung und dem Militär entwickelt? Was ist an der Behauptung dran, dem Militär ginge es um den Schutz der Verfassung? Welche Interessen haben die Generäle? Welcher Widerstand scheint aussichtsreich? Gibt es regionale Muster im Konflikt und im Widerstand? Wie sollten sich ausländische Regierungen verhalten? Wird vor allem China von dem Putsch profitieren?
Jasmin Lorch ist promovierte Politologin und Research Fellow am GIGA-Institut für Asienstudien (Hamburg/Berlin). Sie studierte an der FU Berlin und der Universität Freiburg, forschte u.a. an der Stiftung für Wissenschaft und Politik und arbeitete als Beraterin und Gutachterin für staatliche und nicht-staatliche Entwicklungsorganisationen insbesondere zu Burma/Myanmar. Sie forscht zu Zivilgesellschaften und autoritären Regierungen in Räumen begrenzter Staatlichkeit sowie zu religiösen Bewegungen in Nordafrika.
Wolfram Schaffar ist promovierter Asien- und Politikwissenschaftler am Asien-Orient-Institut der Universität Tübingen. Er hat an Universitäten in Wien, Bangkok, Yangon und Leiden gearbeitet und beschäftigt sich seit 2002 mit Myanmars politischer Entwicklung. 2012 bis 2014 war er an der Wiedereinführung des Fachs Politikwissenschaft an den staatlichen Universitäten in Myanmar beteiligt. Seine Forschungsschwerpunkte sind Demokratietheorie, Autoritarismus und soziale Bewegungen.
Sven Hansen ist seit 1997 Asien-Redakteur der taz. Er hat Politikwissenschaft an der FU Berlin und Communication für Development an der Universiät Malmö studiert und in verschiedenen Nichtregierungsorganisationen zu Asien gearbeitet. Für die taz organisiert er Reisen in die Zivilgesellschaft nach Asien, für die taz Panterstiftung Austauschprogramme für Journalisten aus Südostasien und im Rahmen von HanSens Asientalk Diskussionsveranstaltungen zu Politik und Gesellschaft.
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