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Being Arbeiterkind – taz Talk mit Lars Weisbrod und Volkan Ağar

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Ein Witz auf Twitter hat im November irritiert: „Wie viele Arbeiterkinder braucht man, um eine Glühbirne zu wechseln? 15. Einer wechselt die Glühbirne, die anderen 14 kriegen Kolumnen über ‚Klassismus‘ bei Vice“, schrieb Lars Weisbrod, Feuilleton-Redakteur der ZEIT.

Dafür wurde er ebenso auf Twitter kritisiert, von Kolleginnen, Soziologinnen, Dramaturg*innen, auch von Arbeiterkindern. Auf den ersten Blick wirkt es tatsächlich sehr unangemessen, Witze auf Kosten von Menschen zu machen, die es nicht leicht haben in der Klassengesellschaft, auch wenn sie sozial aufgestiegen sein mögen, weil sie nicht in das Geld, den Habitus, die Kultur hineingeboren worden sind, die das Leben angenehm und ihr Ich selbstverständlich machen.

Auf den zweiten Blick scheint der gemeine Witz auch eine Wahrheit anzusprechen: Erfolgreiche Veröffentlichungen von Didier Eribon, Annie Ernaux, Christian Baron und anderen haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass es ein neues Interesse an der Klassenfrage gibt.

Aus Sicht einer Person, die die gegenwärtigen Verhältnisse unfair findet, ist das erstmal erfreulich. Aber kann diese Art der literarischen, subjektiven Auseinandersetzung etwas verändern? Und warum interessieren sich die Bildungsbürger plötzlich so für Proletenkinder, ihre Kolumnen und Bücher? Geht es ihnen wirklich um Ungerechtigkeit oder doch um voyeuristische Bedürfnisse und Selbstvergewisserung?

Das führt zu theoretischen, zugleich praktisch-politischen und strategischen Fragen: Was taugt der Begriff „Klassismus“ im Kampf gegen die ungerechte Klassengesellschaft? Macht der Habitus den entscheidenden Unterschied oder doch das 200K-Erbe? Was unterscheidet soziale Ungleichheit von anderen Formen der Diskriminierung? Und was muss getan werden?

Darüber diskutiert Volkan Ağar, Redakteur im Ressort taz2: Gesellschaft & Medien, schreibt in seiner Kolumne „Postprolet“ über Klassenfragen, mit Lars Weisbrod, Redakteur im Feuilleton der ZEIT und Podcaster („Die sogenannte Gegenwart“), beschäftigt sich mit Fragen der Vermögensverteilung und Erbschaft.

Anregungen und Fragen nehmen wir mit Freuden entgegen über taztalk@taz.de.

Zur Veranstaltungsankündigung: https://taz.de/!5748764/

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